Es grünt so grün nicht nur der Grüne Grund
Lichtenbergs oberster Kleingärtner Wolfgang Beyer braucht keine lange Einlaufkurve, um mit Originalität ins Gespräch zu finden. Lächelnd berichtet er von der stattlichen Linde, die vor 50 Jahren als Pfirsichbaum gepflanzt worden war und vom rauchenden Esel des Gärtners Karl, in der Vergangenheit eine Attraktion für die Kinder der nahen Kita Lichtenzwerge. Und mit trockenen Bemerkungen wie „Kiwis wachsen hier seit einigen Jahren wie Hulle“ findet er eine ziemlich gute Beschreibung des Klimawandels aus kleingärtnerischer Sicht.
Womit wir auch schon bei den ernsten Themen sind. Seit 26 Jahren ist er Vorsitzender der Anlage „Grüner Grund“ in Friedrichsfelde und seit drei Jahren Vorsitzender des Vereins Lichtenberger Gartenfreunde. Zwei große Projekte treiben ihn, der mit seinem selbst entworfenen Bewerbungsverfahren für freigewordene Parzellen überregionale Aufmerksamkeit erzeugte, derzeit um. Zum einen geht es um die perspektivische Entwicklung von Kleingartenanlagen zu Kleingartenparks mit öffentlichen gärtnerischen Attraktionen, auch für Nichtparzellenbesitzer. Und zum anderen engagiert er sich für ein großes Projekt zur Entsalzung landwirtschaftlicher Flächen unweit der mosambikanischen Hauptstadt Maputo, wofür bereits eine erkleckliche Spendensumme von hiesigen Kleingärtnern zusammenkam. Offen ist derzeit allerdings, ob der neue Lichtenberger Bürgermeister Martin Schaefer die gewachsene Patenschaft mit einem Stadtbezirk in Maputo weiter pflegen möchte. Da wird er sich sicherlich bald zu äußern müssen.
Gute Nachrichten auch von der Finanzfront. Ein Desaster wie in Pankow, wo die Gartenfreunde Insolvenz anmelden mussten, ist hier nicht zu erwarten. Darauf achtet mit Akribi die Schatzmeisterin Gudrun Haase.