Auf den Geschmack gekommen

Kurz vor Ostern durfte ich eine Gruppe junger Männer und Frauen aus einer inklusiven Einrichtung in Spandau im Abgeordnetenhaus begrüßen. In einem Saal, wo sonst Ausschussmitglieder heftig debattieren, kam ich mit den Besucherinnen und Besuchern schnell ins Gespräch. Klar, zuerst wollten sie natürlich wissen, was denn eigentlich die Aufgaben einer Abgeordneten so sind. Das zu erklären war kein Problem.

Doch gleich die nächste Frage war ganz direkt – wie ich denn zur Arbeit, fahre. Da konnte ich guten Gewissens einen bunten Mix an Fortbewegungsmitteln präsentieren, mal mit dem Fahrrad, mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch mal mit dem Auto. Nur zu Fuß bin ich eher selten unterwegs. Meine Ablehnung des Weiterbaus der Autobahn 100 teilte die Gruppe nahezu uneingeschränkt. Wichtig war ihnen auch ein schnellerer behindertengerechter Umbau der U- und S-Bahnhöfe in der Stadt. Auch in meinem Wahlkreis findet sich mit dem Bahnhof Nöldnerplatz eine Station ohne Aufzüge, Rampen oder Rolltreppen. Erst 2026 will die Bahn dort die dringend notwendigen Veränderungen angehen.

Erstaunt waren meine Gäste darüber, dass die Abgeordneten keinerlei Getränke mit in den Plenarsaal nehmen dürfen. Das ist in den Sitzungsräumen für die Ausschüsse zum Glück anders geregelt und so ließen sie sich die bereitgestellten Säfte gut schmecken.

Organisiert hatte den Besuch die Landeszentrale für politische Bildung und ich hatte den Eindruck, dass einige aus der Gruppe Geschmack an politischen Themen gefunden haben.