„Film ab“

... hieß es am Donnerstagabend umrahmt von einem Regenbogen beim „Silentkino auf dem Nöldnerplatz“. Unter der Überschrift „Rechte Netzwerke und ihr Einfluss auf die Jugendkultur und -freizeit“ präsentierte ich mitten im Weitlingkiez den mehrfach preisnominierten Spielfilm „Je sui Karl“.

 

Als Gäste konnte ich zuvor die Rechtsextremismusexpertin und Bundestagsabgeordnete Martina Renner sowie Annika Eckel von der LichtBlicke: Fach- & Netzwerkstelle, Berlin Lichtenberg begrüßen, mit denen ich über den Wandel des Rechtsextremismus diskutierte, moderiert von Anika Taschke. Der Weitlingkiez zählt bis heute zu einer der Hochburgen für Rechtsradikale in Berlin. Gewandelt hat sich vor allem deren Außendarstellung. Prägte in den 1990er Jahren in erster Linie noch dumpfe Gewalt das Bild in dem Kiez, so sind die Methoden heute subtiler und perfider. Doch durch bürgerschaftliches Engagement wie mit der Kampagne Bunter Wind für Lichtenberg ist über die Jahre die Solidarität im Kiez gegen Gewalt und Rechtsextremismus stark gewachsen.
Der Film „Je sui Karl“, in welchem sich eine junge Frau aus Berlin nach einem Terroranschlag, der ihre Familie zum Opfer fällt, einer radikalen europäischen Bewegung anschließt, hat das mit eindrucksvollen und zum Teil auch martialischen Bildern thematisiert. Auch so manche Passanten hatten sich spontan Kopfhörer aushändigen lassen und in einem der bereitgestellten Liegestühle Platz genommen.