Eine Straße für den Osten

Auch zwischen den Fronten kann man manchmal gut sitzen. Gestern habe ich eine Informationsveranstaltung meiner Fraktion zur berühmt-berüchtigten Tangentialverbindung Ost (TVO) mit über 160 Menschen im Biesdorfer Theater am Park moderiert. Das sachkundige Publikum, war klar in zwei Lager aufgespalten – Befürworter und Gegner der TVO. Das widerspiegelte sich auch im Podium. Auf der einen Seite Peter Ohm vom Verband deutscher Grundstücksnutzer, der sich ohne Wenn und Aber für eine schnellstmögliche Realisierung aussprach, auf der anderen Seite kündigte Tilman Heuser vom BUND schon jetzt die Nutzung des Verbandsklagerecht gegen die TVO an

und hatte in der Ablehnung auch Maik Matthus von der neuen BI Wuhlheide an seiner Seite, während Christfried Tschäpe vom Fahrgastverband IGEB Kritik vor allem daran äußerte, dass das Vorhaben einer parallel zur TVO verlaufenden Nahverkehrsbahntrasse vom Planungsverfahren abgekoppelt wurde, wodurch deren Umsetzung deutlich schwieriger werde. Die Debatte im Saal lief aber angesichts der klaren Fronten überaus fair.

Es war dann an meinem Kollegen und verkehrspolitischen Sprecher unserer Fraktion Kristian Ronneburg, den aktuellen Stand des Verfahrens wiederzugeben. Demnach will der Senat bis 30. September die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens verkünden dessen Abschluss nach spätestens drei Jahren für Baurecht sorgen soll. Etwa 400 Millionen Euro würde der Bau der Trasse kosten, 2033 könnte sie vollständig in Betrieb gehen. Teil des Planverfahrens ist auch eine aktive Bürgerbeteiligung, wir sind uns sicher, nicht nur die Anwesenden am gestrigen Abend werden diese Möglichkeit weidlich zu nutzen wissen.