Hilfe für Menschen ohne Versicherungsschutz

Es ist ein Angebot, für das es in Deutschland eigentlich keinen Bedarf geben sollte: „Ärzte der Welt“ hat seit Juni 2023 in der Irenenstraße im Weitling eine Anlaufstelle für alle, die nicht in eine reguläre Arztpraxis gehen können. Weil sie nicht versichert sind oder ihnen andere Hindernisse den Zugang zum regulären Gesundheitssystem verwehren.

 

Gestern besuchte ich die Praxis open.med, in der  sich Patient:innen kostenfrei und anonym von ehrenamtlichen Ärzt:innen behandeln und beraten lassen können.  Wie Projektleiterin Susanne Eikenberg uns berichtete, gehören Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus oder Migrant:innen aus anderen EU-Ländern, die keine sozialversicherte Arbeit haben zu den Patient:innen. Aber auch viele deutsche Staatsbürger.innen können benötigte medizinische Leistungen nicht in Anspruch nehmen, zum Beispiel weil sie die Krankenkassenbeiträge nicht mehr bezahlen können oder durch bürokratische Hürden ihren Versichertenstatus verloren haben.
Es ist toll, dass die Menschen sich in der Praxis allgemeinmedizinisch behandeln lassen können, doch es fehlt bisher leider noch an Fachärzt:innen zur Weiterbehandlung bestimmter Erkrankungen für das Projekt.  Bislang finanziert sich die Anlaufstelle ausschließlich über Spenden, perspektivisch wünschen sich Susanne Eikenberg und ihr Team zumindest eine Mitfinanzierung durch öffentliche Mittel.